Rheingau Unlimited – Alles drin in nur 3 Tagen
Mit knapp 3.200 Hektar Reben ist der Rheingau eines der kleineren deutschen Anbaugebiete. 80 % davon gehören dem Riesling. 13 % entfallen auf den Spätburgunder.
Es gibt wohl keine zweite Weinbauregion auf Erden, die so viele Weingüter und Weinlagen mit Weltruf auf so engem Raum versammelt wie der Rheingau. Auf unserer dreitägigen Reise konnten wir somit alle drei Unterregionen hautnah erleben und Traditionelles mit Modernem, Gewagtem und Zukunftsweisendem kombinieren.
Prickelnd ging es los bei Schloss Vaux – passender hätte unser Auftakt am sonnigen Sonntagvormittag nicht sein können. Im Weingut Baron Knyphausen standen anschließend historische Rebsorten im Gemischten Satz im Vordergrund. Die japanische Rebsorte Koshu lernten wir im Weingut Schönleber-Blümlein kennen. Im westlichen Zipfel des Rheingaus konnten wir sehr gut das Terroir der Lorcher Lagen erfahren. Im Weingut Laquai verbrachten wir dazu einen eindrucksvollen Grillabend mit den Weinen auch vom Weingut Mohr, Caroline Weiler und Robert Wurm.
Besonders lehrreich wurde es am Montag. Professor Manfred Stoll von der Forschungsanstalt Geisenheim erklärte uns in den Versuchsweinbergen, warum Mülltonnen im Rheingauer Untergrund verbuddelt werden, um Reben darin zu kultivieren und uns er setzte uns unter einer Versuchsanlage der simulierten CO2-Sättigung der Luft des Jahres 2050 aussetzte. Danach durften wir dann aber wieder Riesling genießen. Und zwar in den unterschiedlichsten Facetten auf Schloss Johannisberg sowie am östlichsten Zipfel des Rheingaus, beim Weingut Künstler in den Hochheimer Lagen.
„Europas modernsten Weinkeller“ (Stern), den Steinberg Keller des Kloster Eberbach, konnten wir besichtigen und im Vorbeischlendern an den Fässern direkt vor Ort einige dort produzierte Tropfen verkosten.
Das sich im Rheingau was bewegt bewiesen auch die ‚Fingerprint‘ Jungwinzer. Sie gaben Ihre Weine zum Abendessen im Weingut Crass zum Besten und überraschten uns teilweise mit frischen Ideen zur Neuinterpretation des traditionsreichen Rheingau Terroirs.
Apropos unkonventionell: In einer eindrucksvollen Probe zeigte uns auch Verena Schöttle, von Chat Sauvage, dass Tradition nicht alles ist im Rheingau. Spätburgunder und Chardonnay nach burgundischem Vorbild haben uns in ihrer unterschiedlichen Lagen- und Jahrgangsausprägung nachhaltig beeindruckt.
Neben all diesen spannenden Weingütern besuchten wir auch das Werk2, eine Craft Beer Brauerei, und erlebten mit Bäckermeister Dries eine äußerst lehrreiche Verkostung zum Thema Wein und Brot.
Ein großes Dankeschön geht neben den uns empfangenden Betrieben an den Rheingauer Weinbauverband e.V. und die Rheingauer Weinwerbung GmbH, die diese Reise ebenso großzügig wie professionell unterstützt haben.