Sommelier Campus 2024
mit Mitgliederversammlung
16. und 17. Juni 2024
Bad Neuenahr-Ahrweiler
UMSO SCHÖNER
„Umso schöner“, fand es eine Journalistin, dass wir uns zu Mitgliederversammlung und Campus an der Ahr trafen – „obwohl die Schäden der Flutkatastrophe noch sichtbar sind“. Ein Rückblick auf die gelungene Mitgliederversammlung im Lenné Schlößchen sowie auf Abendveranstaltung und spannende Masterclasses im Gasthaus Sanct Peter in Bad Neuenahr-Ahrweiler vom 25. bis 26. Juni 2024.
Wie ein historisches Juwel, umgeben von einem Park voller Baustellen. So wirkte das Lenné Schlößchen, direkt an der Ahr gelegen, als wir uns zur Mitgliederversammlung dort trafen. Die Flut im Juli 2021 wütete an Fassade und im Erdgeschoss, aber ließ den Eventraum im oberen Stockwerk weitgehend verschont. Ein Jahr später konnte wiedereröffnet werden. Ganz bewusst trafen Vorstand und Beirat vorab die Entscheidung, ins Ahrtal einzuladen. Um ein deutliches Zeichen für die Kolleginnen und Kollegen aus Gastronomie, Hotellerie und Weinbau zu setzen. Um deren gigantischen Wiederaufbau-Leistungen Tribut zu zollen.
Ausgebuchter Saal
Der Saal war restlos ausgebucht: 107 Mitglieder aus ganz Deutschland folgten der Einladung. Nach einem Garten-Empfang mit Partner Franciacorta, präsentierten Vorstand, Beirat und Schatzmeister gemeinsam den Jahresrückblick sowie Ausblicke auf neue Projekte. Unsere Präsidentin Yvonne begrüßte alle und berichtete über Mitglieder, Sponsoren und die Zusammenarbeit zu den Schulen; die Vizepräsidenten Christian, Philipp und Shahzad sprachen vom Neujahrsempfang, neuem Podcast, Sommelier-College und Website-Neuerungen. Die Beiräte Niki, Theresa, Marc und Thomas informierten über Sommelier-Trophy, Regionalstrukturen, neue Broschüre, Zusammenarbeit mit DEHOGA und ASI. Zudem erzählte Inge von den SU-Reisen. Zum Schatzmeister-Bericht von Michael gab es außerdem Abstimmungen: Die Änderungen der Satzung – Briefwahlen ermöglichen und Stimmrechte übertragen – wurde mit Mehrheit der anwesenden Mitglieder abgelehnt. Einstimmig lehnten die Mitglieder auch den Antrag einer Doppelspitze ab, stattdessen wird der Vorstand gemeinsam mit dem Beirat weiter als Team zusammenarbeiten. Dem Vorschlag, eine Bearbeitungsgebühr für Mitglieder zu erheben, die keine SEPA-Einzugsermächtigung zulassen, wurde zugestimmt. Kassenprüferin bleibt Niki, in Zukunft gemeinsam mit Florian Christopher Utecht. Nach der Mitgliederversammlung liefen wir zum nahe gelegenen VDP.Weingut Nelles, um dort die Basis- und Ortsweine der Gastgeberfamilie und anderer VDP. Ahr-Winzerkollegen zu verkosten. Hier einen großen Dank für die Organisation an Hans-Jörg Lüchau vom Deutzerhof und Wolfgang Dieckmann zum Weingut Nelles.
Spende für Hoffnungswerk
Zur Abendveranstaltung kamen wir im Gasthaus Sanct Peter der Familie Brogsitter zusammen. Mit Champagne in jedem Glas, begrüßte Präsidentin Yvonne alle auf der Terrasse und übergab dann das Mikrofon an Vizepräsident Christian Frens. Die SU spendete 5.000 Euro an die Organisation Hoffnungswerk.e.V. (circa 50 Euro pro Mitglieder-Anmeldung). Nach der Flutkatastrophe gegründet, schaffte und schafft dieses Team Begegnungsorte für Erwachsene, Jugendliche und Kinder und begleitet diese bei seelischen Wunden und Traumata. Geschäftsführer Sascha Neudorf nahm den symbolischen Riesen-Scheck entgegen und bedankte sich mit den Worten: „Ich versichere, dass Eure Spende dringend benötigte Unterstützung leisten wird.“ Die Verkaufsleiterin Süddeutschland von Laurent-Perrier, Laura Flörchinger, stellte außerdem den neuen Champagne „Héritage“ vor. Final hieß Gastgeber Hans-Joachim Brogsitter alle willkommen. Das aus dem Jahre 1246 stammende Gasthaus war nach der Flut schwer beschädigt – aber präsentierte sich uns nun frisch renoviert und in neuer Würde. Das kulinarische Abendprogramm verlief locker, sodass alle Zeit hatten, sich zu unterhalten. Ein Konzept, dass sich beim letzten Jahr bewährt hatte: Keine festen Sitzplätze, keine feste Menüfolge. An verschiedenen Kochstationen konnte man sich sein eigenes kleines Menü zusammenstellen. Weitere Winzer und Sektmacher von der Ahr boten an Ständen passende Weine an. Und es wurde erzählt bis in die Nacht hinein …
6 spannende Masterclasses
Am nächsten Morgen luden wir zu sechs spannenden Masterclasses ein, wiederum im Gasthaus Sanct Peter in die Räume „Himmelchen“ und in der „Weinkirche“. Wie in den Vorjahren liefen zwei Formate parallel, sodass jedes Mitglied an bis zu drei Masterclasses teilnehmen konnten. Das erste Modul teilte sich in die Themen „Spätburgunder als Passion!“ und in „Trends ändern sich – die Elsässer Weine auch“. Michael Schmidt präsentierte für den VDP.Ahr sieben Große Gewächse im Vergleich. Referent Sebastian Russold zeigte die moderne Seite der Elsässer Weinregion mit Pinot Noirs, Crémants d´Alsace und weiteren AOC-Weinen. Im zweiten Modul entführte Referentin Inge Mainzer nach Georgien: „Autochthone Rebsorten: Quevri oder nicht – das ist hier die Frage?“. Rote, weiße und bernsteinfarbene Weine hatte sie mitgebracht – einige davon im Quevri (traditionelles Tongefäß) ausgebaut. Parallel lief im großen Saal „Das Vermächtnis des Terroirs“ mit Experte David Schwarzwälder. Er zeigte Weine von Alten Reben aus historischen Lagen in Castilla y León. Nach einer Lunchpause ging es weiter zum dritten Slot: Unser neuer SU-Partner California Wine präsentierte Weine unter dem Motto „California´s Central Coast, from San Francisco to Los Angeles”. Auf den Weg zu uns machte sich Dietmar Maisenhölder. Bei der englischsprachigen Masterclass von Petr Ocenasek reisten die Zuhörenden in die Genusswelt Tschechiens. Motto „Great wines from a small country“. Die Weine aus Mähren und Böhme kehren zurück in die Gläser der Weinliebhaber. Und so trafen sich bei den sechs Masterclasses ein bunter Mix aus Regionalität, Nachbarländern, europäische Kollegen und Weinexperten aus Übersee.
Fazit: Emotional und inspirierend
Unter anderem Journalist Volker Jost vom „Generalanzeiger Rhein & Ahr“ oder Journalistin Christine Hintersdorf von „hogapage“ interviewten Yvonne und berichteten von Eindrücken. Ebenso war Nicole Maria (fressmoppel) für die Bunte.de an beiden Tagen dabei und machte Kurzvideos. Yvonne betonte, dass die Veranstaltung klar das Ziel habe, mehr Ahrweine auf Deutschlands Weinkarten zu bringen. „Ich sehe viel Potential für die Ahrweine in der Gastronomie und im Fachhandel. Besonders beeindruckend waren erwartungsgemäß die roten Burgundersorten.“ Und weiter: „Wir nehmen aus den letzten Tagen viele emotionale und schöne Momente mit. Es ist bewundernswert, wie positiv die Menschen im Ahrtal in die Zukunft blicken. Wir haben eine inspirierende Aufbruchstimmung erleben dürfen und dabei wunderbare Weine verkostet“, sagte Yvonne. „Mein Appell an alle: Besucht die Ahr, kauft die wunderbaren Weine und genießt die Gastfreundschaft in den Hotels und Restaurants in einer der schönsten Kulturlandschaften Deutschlands. They AHR open again.“
Text: Sina Listmann
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Danke an alle Gastgeber, Sponsoren, Referenten und Helfer
– Brogsitters Gasthaus Sanct Peter: https://www.sanct-peter.de/
– Lenné Schlößchen: https://lenneschloesschen.de/
– Junta de Castilla y León: https://www.jcyl.es/web/jcyl/Portada/es/Home/1246890364336/_/_/_
mit ICEX Pablo Calvo und Sonja Overhage-Mrosk
– California Wines: https://discovercaliforniawines.com/
mit Marco Tiggelmann Agentur in Deutschland organize
– Weine aus Georgien: https://weine-aus-georgien.de/
mit Agentur ffk Sven Koch
– Vins d´Alsace: https://www.vinsalsace.com/de/ mit Agentur SOPEXA, in Deutschland Dominique Hannsing
– Wines from Moravia: https://www.vinazmoravyvinazcech.cz/en
– Champagner Laurent-Perrier: https://www.laurent-perrier.com/de/
– Franciacorta: https://franciacorta.wine/de/gebiet/
– Selters: https://www.selters.de/ Otto Völker war persönlich anwesend und hat uns mit Wasser und Give-aways unterstützt.
– Spiegelau: www.spiegelau.com Christian Krause war die ganze Zeit persönlich anwesend und hat uns mit Gläsern ausgestattet.