Hallo, ich bin Inge! Back to the Mosel-roots; Riesling Steillage wurzelecht; Wein-Dozentin und SU-Reiseführerin; internationale Bankerin; begeisterte Kletterin.
Was will mein Herz? Zurück an die Mosel in den Weinberg
Inge wuchs auf einem Familienweingut an der Terrassenmosel auf, aber erkannte die Schönheit und Einzigartigkeit ihrer Heimatregion erst sehr viel später. Der Impuls kam eigentlich von außen: „Denn immer wieder wurde ich auf beruflichen Reisen begeistert nach der Moselregion und den dortigen Weinen gefragt.“ Inge war erfolgreiche Risikomanagerin in internationalen Finanzinstituten und lebte über 20 Jahre in der Region rund um Frankfurt/Main – mit einem 7-monatigen Abstecher in London. Doch die Sehnsucht nach den Wurzeln – Weinbau in der Familie seit 1620 – und nach dem Arbeiten mit der Natur wurden stärker. Zuerst begann sie 1998 nebenberuflich eine Winzerlehre. Im Sabbatical 2003 reiste sie in zehn Monaten einmal um die Welt. Im zweiten Sabbatical 2011 absolvierte sie ihre Sommelierausbildung. Diese gab den Anstoß, 2013 die Finanzbranche nach 24 Jahren endgültig zu verlassen. In der SU war sie bereits seit ihrer Sommelierausbildung Mitglied: „Über die Treffen, Reisen und Veranstaltungen der SU konnte ich meinen Horizont und mein Netzwerk in der Branche weiterausbauen.“ Während der Corona-Zeit wurde es ihr gefühlt immer enger in der Stadt: „Ich fragte mich immer mehr, was ich denn eigentlich will. Nicht nur einfach mitlaufen, sondern was will mein Herz wirklich?“ Es war der emotionale Wendepunkt, als sie sich 2021 entschloss, ganz an die Mosel zu ziehen und einen Steillagen-Weinberg ihrer Familie zurückzukaufen. „Ich bin wieder glückliche Winzerin. Es erdet mich.“ Die erste Ernte floss in 63 Flaschen Pét Nat. Der Rest liegt noch völlig unberührt und ohne Schwefel im gebrauchten Holzfass. „Ich freue mich bereits, ihn bei der ersten Regionalveranstaltung vorzustellen und Euer kritisches Urteil zu hören.“
Die Hintergründe der Weinbereitung treiben mich an
Die Verbindung zweier Welten – Finanzbranche und Weinwelt – schien anfangs herausfordernd, führte jedoch zu einem faszinierenden Mix aus Struktur und Leidenschaft. Inge gibt Weinseminare, wurde Dozentin an der Deutschen Wein- und Sommelierschule in Koblenz. Als Selbstständige bietet sie außerdem „Private Winedays“ und berät Winzer und Händler in der Sensorik. Sie gilt als Expertin für Weine aus Georgien. Auch die SU profitiert enorm von ihrem Organisationstalent und ihrer internationalen Neugier: Seit 2017 konzipiert und leitet sie die SU-Fachreisen für Mitglieder. Sie hat den Ehrgeiz, zwei Reisen im Jahr anzubieten. Dies waren bislang: Cava, Champagne, Franciacorta, Südtirol, Georgien, Israel, Loire, Bordeaux, Rheingau und Griechenland. „Bei allem, was ich in meiner Selbständigkeit tue, liebe ich es, die Hintergründe der Weinwerdung herauszuarbeiten. Die Zusammenhänge zwischen dem, was wir sensorisch wahrnehmen und dem, was im Weinberg/Keller getan und unterlassen wurde, treiben mich förmlich an.“ Ihr Herz schlägt zudem für biologisch angebaute Weine. „Ich ziehe meinen Hut vor allen ökologisch arbeitenden Landwirten und der Verantwortung, die sie für das große Ganze übernehmen.“ Als Selbstständige verdiene sie in der Weinbranche lange nicht so viel wie als Bankerin, „aber ich habe den Schritt nie bereut und das, was ich jetzt tue, erfüllt mich“.
Höhe und Gefahr, aber auch Genuss und Entschleunigung
Dass sie Mut besitzt, hat Inge auf ihrem Lebensweg gewiss geholfen. Und sogar, wenn die Luft knapp wird, kann Inge genießen. „Während meiner Weltreise saß ich völlig alleine in auf dem Gipfel des Gokyo Ri mit 5.357 Metern und bestaunte bei klarer Sicht den Mount Everest und die gigantische Bergformation des Himalayas. Die Energie dort oben hat mich so in Bann gezogen, dass meine Kameraden nach einer Stunde ohne mich wieder abstiegen.“ Sechs Wochen reiste sie damals durch Nepal. Als Mosel-Kind war sie die Steillagen gewohnt, nur die dünne Luft und die Mächtigkeit des Himalayas mit all seiner Wirkung waren völlig neu. Die nepalesische Kultur samt Einwohner hielt sie fest. „Ein vergleichbares Gefühl der Verbundenheit hatte ich beim ersten Besuch in Georgien mit seinem traditionellen Weinbau und der 8.000 Jahre alten Weinkultur.“ Immer wieder sucht sie die eher abgeschiedenen Orte der Welt – auch beim Klettern. „Sportlicher Ehrgeiz und Höhe sind dabei nicht das Wichtigste. Diese Faktoren spielen schon mit, aber die Abgeschiedenheit und Einfachheit der Berghütten genauso.“ Sie beschreibt sich als naturverbundenen Genussmenschen, der auch die Entschleunigung liebt. Als SU-Regionalsprecherin Mosel möchte sie sich für ein starkes Netzwerk und ein wertschätzendes Miteinander einsetzen.
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