ASI Best Sommelier of the world – Nachwuchsarbeit – Wein ist nicht elitär
Hallo, ich bin Marc Almert
ASI Best Sommelier of the world – Öffentlichkeitsarbeit
15. März 2019 in Antwerpen, Marc Almert gewinnt die Weltmeisterschaft: „This week has been like a dream, and the dream has come to its conclusion without waking up. I’m honoured and humbled to walk in such great footsteps“. Marc war damals 27 Jahre alt – und gehört seitdem zu den drei jüngsten Sommelier-Weltmeistern überhaupt. Seitdem kennt ihn wohl jeder in der Sommelier- und Wein-Branche. Einer seiner Mentoren sah diesen Sieg quasi voraus: Sebastian MacLachlan-Müller. Marc war 2012 bis 2014 sein Junior-Sommelier im Restaurant Ente, Nassauer Hof in Wiesbaden. Er sagte: „Du lernst schnell Marc. Du erinnerst mich an Markus Del Monego“. Sebastian war es auch, der den 22-jährigen Marc zum ersten Wettbewerb anmeldete – gegen seinen Willen. Beim „National Jeunes Sommeliers Concours“ der Chaîne des Rôtisseurs 2015 belegte er prompt den zweiten Platz. Danach hatte er verstanden: „Man braucht als Sommelier Feedback“. Er fing an, sich intensiv mit Kollegen auszutauschen; suchte das Gespräch mit Winzern; durchlief viele Wettbewerbe und erweiterte seine Expertise. Im Jahr 2016 belegte er den 1. Platz beim „Gaggenau International Sommelier Award“ in Wien sowie den 1. Platz des „Wines of South Africa International Sommelier Cup“ in Cape Town. Im Jahr 2017 dann der 1. Platz der „Sommelier Trophy der Sommelier Union Deutschland“. Und dann bereits der Sprung zur Weltmeisterschaft. Seine Liebe zur Bühne – er hatte als Junge an Improvisation-Theatern mitgespielt – half ihm, auch unter Beobachtung von zig Zuschauern souverän und ruhig zu bleiben. Seine heutige Popularität nutzt er nun im Sinne der Branche. Er gibt Interviews, postet regelmäßig. Und zwar mit Witz und Humor – auch für seinen jetzigen Arbeitgeber, Baur au Lac und Baur au Lac Vins in Zürich. „Im zweiten Lockdown haben wir verstärkt mit Posts auf Social Media begonnen. Das Feedback ist größtenteils gut. Vor allem viele junge Leute sind positiv überrascht, dass wir als Haus mit Titel so lässige Posts kreieren. Und als Teamarbeit macht das richtig Spaß.“
Wie Begeisterung erwacht – Nachwuchsarbeit
Marc ist mit Leib und Seele Gastgeber – und wollte bereits als Jugendlicher Hoteldirektor werden. Mit den Eltern reiste er viel, hatte eine Begabung für Sprachen. Mit 14 Jahren absolvierte er ein Praktikum in der Hotellerie, mit 16 sein internationales Baccalaureate an der Britischen Schule in Köln, mit 17 Jahren begann er seine Ausbildung im Excelsior Hotel Ernst in Köln. Die Chef-Sommelière des Hauses, Theresa Stenzel, begeisterte ihn für Wein und lenkte damit seinen Weg in eine ganz konkrete Richtung. Von 2013 bis 2016 nahm Marc am Sommelier College teil. Seit 2020, als Vizepräsident der SU, sieht er in der Nachwuchsarbeit eine der wichtigsten Aufgaben des Verbandes. „Es klingt possierlich, wenn ich mich als 30-Jähriger für Nachwuchsarbeit stark mache, aber es ist essentiell. Junge Menschen haben nicht präsent, dass Sommelier ein Beruf ist. Die Köche haben das besser geschafft als wir. Insofern sollten wir zeigen, warum es sich lohnt, diesen Job zu ergreifen“. Seit 2019 ist Marc zudem Mitglied des ASI Education Commitee. Seit Sommer 2021 gibt er Sommelier-Kurse an der IHK München. „Es ist wichtig, Wein-Fachleute auszubilden, die nicht nur die romantischen Themen beherrschen. Es geht nicht nur um Weinverkostung. Auch Kalkulations-Kenntnisse, Inventur-Differenz, Lieferanten-Gespräche gehören dazu. Das ist mit entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens.“ Im Baur au Lac betreut Marc im Weinhandel 3.000 Positionen. Auf der Karte im Restaurant stehen 600 Weine. Jährlich stellt er eine eigene Wein-Selection zusammen, die ihn ganz persönlich begeistert. Neben Theresa Stenzel und Sebastian MacLachlan-Müller bezeichnet er Aurélien Blanc als seinen dritten Mentor, den Restaurantleiter im Baur au Lac und Präsident des Deutschschweizer Sommelierverbandes. Die Beiden verkörpern das Motto des Hauses in puncto Nachwuchsarbeit mit ganzer Überzeugung: „We hire for attitude and train for skills“.
Wein ist nicht elitär – Weltweite Zusammenarbeit
„Ich sehe mich immer mit einem Augenzwinkern. Versuche, nicht alles bierernst zu nehmen. Da kommt wohl das Kölsche raus“, sagt Marc, gebürtiger Kölner. An Weine tritt er mit der größtmöglichen Offenheit heran: „Ich sage nie, dass interessiert mich überhaupt nicht.“ Arroganz, elitäres Gehabe, dogmatisches Denken lehnt er gänzlich ab. „Wir sollten den Beruf öffnen, das Thema Wein öffnen, nahbar machen. Die Geschichten zum Wein herauskitzeln. Geschichten sind immer nahbar.“ Ihn persönlich haben bereits viele Wein-Erlebnisse berührt, Geschichten in den Bann gezogen. Zum Beispiel diese: „In Neuseeland, im Anbaugebiet Gisborne, beginnt die Datumsgrenze. Dort berührt die Sonne – in unserer Zeitrechnung – zum ersten Mal am Morgen die Trauben. Es war meine längste und schönste Weinreise. Dort bei Sonnenaufgang im Meer zu schwimmen war ein besonderer Moment“. Marcs Wunsch für die Zukunft: Die internationale Zusammenarbeit zwischen Sommeliers stärken, Grenzen abbauen. „Wir waren jetzt auch ein paarmal bei Veranstaltungen in Belgien, in Polen und weiteren Ländern. Das ist gut. Auch Peer treibt das Netzwerk weiter voran. Umso mehr wir in der Welt bei anderen Sommelier-Verbänden präsent sind, umso besser.“ Marc spricht Englisch und Französisch, ein wenig Mandarin. Um immer up-to-date zu bleiben, liest er fast täglich seine Tageszeitungs-App, diverse Fachzeitschriften und den Blog www.terroirist.com, die Startseite seines PCs. Privat greift er im Buchregal am liebsten zu politischen und historischen Thrillern, gerne mit einer Brise schwarzem Humor. Sich entspannen kann er auch beim Schwimmen in den zahlreichen Seen rings um Zürich oder bei einem Gang durch die Museen der Stadt. Marc ist sehr kunstaffin. „Ich finde zum Beispiel Fotografie sehr spannend. Der Fotograf verewigt etwas Vergängliches. Das ist wie beim Wein. Auch er ist vergänglich, aber man kann ihn sich merken, abspeichern wie eine Fotografie.“
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marc.almert@sommelier-union.de
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