Und plötzlich ging alles ganz schnell. Schon am Wochenende haben die ersten gastronomischen Betriebe wieder öffnen können. Je nach Bundesland kann die Gastronomie in Deutschland nun in den nächsten Tagen öffnen.
Super. Oder nicht?
Von verschiedenen Kollegen hört man auch sehr kritische Stimmen. Sind dies einfach nur Schwarzmaler?
Mal ganz ehrlich: wer weiß denn schon konkret, welche Hygiene- und sonstigen Maßnahmen umgesetzt werden müssen? Darf ein Salzstreuer auf dem Tisch stehen, oder Blumendeko? Darf Bier vom Fass angeboten und Wein offen ausgeschenkt werden?
Noch bevor die Gastronomen überhaupt wirklich wussten, welche Auflagen zu erfüllen sind, liefen die Telefonleitungen heiß und Gäste wollten Tische reservieren. Aber wie viele Menschen dürfen an einem Tisch, in einem Raum platziert werden? Und: rechnet es sich überhaupt, wenn ich maximal 50% der Gäste bewirten darf, aber trotzdem fast 100% der Kosten habe?
Es ist ein zweischneidiges Schwert. Natürlich freuen wir uns darauf, unserer Passion und unserer Profession wieder nachkommen zu dürfen, wieder Gastgeber zu sein. Aber welche Risiken geht derjenige ein, der seine Türen öffnet? Risiken für seine eigene Mannschaft und für seine Gäste. Und natürlich auch die rechtlichen Risiken, solange es keine klaren und umsetzbaren Auflagen veröffentlicht sind.
Dem föderalen Flickenteppich dank, hängt auch alles davon ab, in welchem Bundesland der Betrieb ist. Wer soll da noch die Übersicht behalten?
Über Kollegen wurde ich auf einen, teilweise gut gewürzt geschriebenen, Artikel vom Sternklasse Magazin aufmerksam gemacht. Da ist vieles enthalten, über dass sich jeder Gastronom intensiv Gedanken machen sollte. Hinweisen möchte ich auch auf zwei Links, die im Artikel herausgestellt wurden: Zum einen berichtet das Dienstleistungsportal Food-Service in einem ständig aktualisierten Artikel über die sehr unterschiedlichen Anforderungen der Bundesländer und verlinkt zu den (offiziellen) Quellen. Zum anderen werden auf Checklisten zu Hygienekonzepten vom TÜV SÜD hingewiesen, welche sicherlich eine gute Grundlage für die eigene Vorbereitungen sein können.
Marc Almert, der bekanntlich in der Schweiz arbeitet, schickte mit noch das offizielle Schweizer Branchen-Schutzkonzept unter Covid-19. Auch dies ist sicherlich nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar, aber kann wiederum als Grundlage dienen.
In diesem Sinne freue ich mich auf den re-start der Gastronomie, rege aber auch dazu an, gründlich über die eigene Vorgehensweise nachzudenken.
Vom Herzen alle Gute und #staysafe!
Euer
Peer