Marc im Interview nach der Prüfung
Marc, jetzt bist Du fertig. Wie lief die Prüfung für Dich?
Gestern war der schriftliche Teil. Da hatten wir 15 Minuten Zeit, um zwei Weine zu beschreiben und zu erkennen. Das waren fünf Minuten weniger als bei der WM 2016, das hat manche verwirrt. Dann mussten wir drei Spirituosen aus schwarzen Gläsern in drei Minuten verkosten. Anschließend kam der theoretische Test mit 60 Fragen in 60 Minuten, manche Fragen hatten bis zu 15 Unterpunkte.
Kannst Du zwei Beispiele nennen?
Wir sollten zum Beispiel alle Gemeinden Zyperns in alphabetischer Reihenfolge aufführen, die Commandaria erzeugen dürfen. Oder eine Liste von zwölf chinesischen Weingütern erstellen inklusive der Regionen, in der sie liegen.
Und heute?
Heute hatten wir den praktischen Teil. Ich hatte die Startnummer 57, kam also recht spät dran. Wir haben uns alle um kurz nach acht getroffen und saßen dann in einem Aufenthaltsraum, ohne Handy, ohne alles. Kurz nach 14 Uhr war ich dann dran. Diese Zeit war schon eine große Herausforderung. Einer nach dem anderen geht raus, und du musst trotzdem konzentriert, gut gelaunt und fokussiert bleiben, den Atem kontrollieren.
Und dann ging es los…
Ja, dann kam ich in den Prüfungsraum, in dem etliche Weltmeister saßen. Ich musste einen deutschen Wein servieren. Gewünscht war ein trockener Schloss Vollrads aus dem Jahr 2018. Vorbereitet waren drei Flaschen, alle aus 2017 und nur einer war trocken. Die habe ich dann mit einer Erklärung schnell serviert. Leider sind mir dabei auf dem Beistelltisch zwei Gläser umgefallen, zum Glück nicht kaputt gegangen. Aber ich bin fertig geworden, das ist das wichtigste.
Wie geht es Dir jetzt?
Man weiß nie, wie man die eigene Leistung einschätzen soll. Jetzt muss man schauen. Es sind 66 sehr starke und erfahrene Kandidaten. Nun zählt die Summe aus Verkostung, Theorie und Service.
Du wirkst gelassen.
Jetzt kann ich ja nicht mehr viel machen. Natürlich schaue ich jetzt alle zehn Minuten auf die Uhr, wann die Verkündung ist. Ich werde ein bisschen schlafen, was essen und dann den Abend auf mich zukommen lassen.