Cava kann was
Prickelnde Sommerverlängerung im heißen Katalonien.
Nicht nur politisch ging es heiß her während unserer Reise nach Katalonien vom 8. bis 11. Oktober. Wir wurden mit sommerlichen Temperaturen, beeindruckenden Schaumweinen und einer Gastfreundschaft verwöhnt, die allen 15 Teilnehmern sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.
Das Programm war vollgepackt mit Höhepunkten. Neben den zwei größten Cava Produzenten, Freixenet und Cordoniu, konnten wir uns im Rahmen einer Masterclass einen Gesamteindruck des knapp 34.000 Hektar großen Anbaugebiets verschaffen.
Derzeit ist die Einführung der neuen Top-Qualitätsstufe Cava Paraje das beherrschende Thema für den Consejo und viele Produzenten. Markteinführung für die ersten zugelassenen Cavas de Paraje war der 1. Oktober und wir probierten während unserer Reise bereits fünf der 16 streng selektionierten Spitzen-Cavas.
Besuche bei Vilarnau, Gramona, Perè Ventura, Recaredo, Juvé & Camps, Parès Baltà und Alta Alella hatten alle ihren ganz individuellen Charme und brachten viel Lehrreiches sowie sehr überzeugende Verkostungen für uns mit sich.
So konnten wir frisch vergorene Jungweine probieren und unsere eigene Cuvée aus Xarel.lo, Macabeo und Parellada zusammenstellen. Eine Jeroboam-Vertikalverkostung von Chardonnay-Cavas der Jahrgänge 2009 bis 2014 war ebenso ein Highlight wie die abendliche Jeeptour durch die Weinberge und Wälder von Pacs del Penedés. Auch in der Cava Region gibt es immer mehr Winzer, die biologisch oder biodynamisch arbeiten. Wir besichtigten Weinberge, in denen die ersten Kreuzungszüchtungen autochthoner Rebsorten gepflanzt wurden, um den Herausforderungen des Klimawandels entgegenzutreten.
Kulinarisch wurden wir mit katalonischen Köstlichkeiten verwöhnt. Mit hervorragender Hausmannskost zwischen Rebstöcken und Olivenbäumen genauso wie mit abendlichen Spitzendinners. Ob Jamon, Tortilla, Octopus alla Gallega oder Ziegenrücken de Aragon – es war
immer der passende Cava zur Hand und manch einem von uns wurde mal wieder klar, dass man seinen Gästen viel öfter eine Speisebegleitung durch hervorragende Schaumweine anbieten sollte.
Inge Mainzer, inge.mainzer@sommelier-union.de