Sommelier-Union Deutschland e.V.
Passion & Profession
  • Sommelier­ Union
    • Über uns
    • Organisation
    • Regionen
    • Mitglied werden
    • Partner & Sponsoren
    • Weltverband ASI
  • Der Sommelier
    • Der Sommelier
    • Ausbildung zum Sommelier
    • Sommelier College
    • Sommelier Trophy
    • Spitzen-Sommeliers
    • Zeit, die Sommeliers ins Rampenlicht zu stellen
  • Aktuelles
    • Szene-News
    • Branchen-News
    • meiningers sommelier
    • Live-Ticker
    • Zeit, die Sommeliers ins Rampenlicht zu stellen
  • Veranstaltungen
    • Aktuelle Veranstaltungen
    • Reisen
    • Sommelier Apéro
    • Sommelier Campus
    • Sommelier Trophy
    • Veranstaltungsberichte
  • Jobbörse
  • Shop
    • Ticketshop
    • Kleidung & Accessoires
  • Kontakt
    • Kontakt
    • Newsletter
    • Mitglied werden
    • Presse
0
Your cart is empty. Go to Shop.

Đurđa Katić

Als nächstes möchte ich Ihnen die serbische Spitzensommelière Đurđa Katić vorstellen. Đurđa ist der beste Beweis, dass die Welt der Sommeliers keine reine Männerwelt ist, sondern mehr und mehr Frauen ihren Weg in diesen wunderbaren Beruf finden. Technisch gesehen sind Frauen sogar besser dafür geeignet, da sie über einen besseren Geruchs- und Geschmackssinn verfügen. Was Serbien für uns Belgier und gerade für die belgische Sommelier-Gemeinschaft besonders macht ist, dass wir dort als Gastgeber der ASI Weltmeisterschaft 2019 ausgewählt wurden.

Auf dem Weingut ihres Großvaters in Dalmatien kam Đurđa bereits in jungen Jahren mit Wein in Berührung. Während des langen Krieges in der Region war es für sie eine willkommene Abwechslung dort auszuhelfen. Man könnte daher behaupten, dass der Wein sie ausgewählt hat und nicht umgekehrt. Ihren Abschluss machte Đurđa an der Faculty of Technology in Novi Sad – also ohne Bezug zu Wein. Da sie aus einem Kriegsgebiet stammt, war der Abschluss ihres Studiums ihr vorrangiges Ziel. Nachdem sie die Universität abgeschlossen hatte, entschied sie sich jedoch, ihrem Herzen zu folgen und tiefer in die Welt des Weines einzutauchen. Daher schrieb sie sich an der Belgrader Sommelierschule ein.

Den größten Einfluss auf ihre Karriere als Sommelière hatte ihre Arbeit im bekannten Belgrader Restaurant Madera, wo sie viel über Weinhandel erfuhr und lernte, Weinkarten zu erstellen und die Profile ihrer Gäste abzuschätzen. Nachdem sie auf diese Weise einige Jahre Erfahrungen gesammelt hatte, beschloss Đurđa, den nächsten Schritt zu machen und fing als Sales Manager in der Weinkellerei Milijan Jelić in Valjevo an.

Dass Đurđa zwei Mal in Folge die nationale Sommelier-Meisterschaft gewann ist wohl Beweis genug für ihre Motivation und ihre hohen Ambitionen. Sie hat nicht nur auf nationaler Ebene an Wettbewerben teilgenommen, sondern vertrat Serbien mit überaus zufriedenstellenden Ergebnissen auch auf der internationalen Bühne und hat somit sowohl sich selbst, wie auch ihrem Land einen Namen gemacht.

Heute arbeitet Đurđa als Weinberaterin, Winzerin, Jurorin und Vizepräsidentin der serbischen Sommelier-Vereinigung. Zudem ist sie eine bedeutende Förderin des serbischen Weins. Was Đurđa mit ihrer Tätigkeit jedoch vorrangig erreichen möchte ist, jungen Menschen in Serbien ihren Beruf näher zu bringen, sie zu motivieren und ihnen Perspektiven aufzuzeigen. Sie möchte außerdem betonen, dass Wein nicht nur ein Privileg der Reichen ist.

Das Interview

Mit welcher Weinregion arbeiten Sie am liebsten?

Es ist schwer, nur eine auszuwählen. Wenn man sich auf einen Lieblingswein oder eine Lieblingsregion beschränkt, gerät man in Gefahr sich nicht mehr weiterzuentwickeln und in seinem Beruf nichts Neues mehr zu entdecken. Ich bin von Natur aus ein unruhiger Geist und möchte immer noch mehr entdecken.

Ich liebe die Toskana für ihr beeindruckend kraftvolles Terroir. Das Gleiche gilt für Bordeaux und nicht zu vergessen das Loiretal oder das Russian River Valley. Weine aus Georgien sind aufgrund ihrer Herstellung aus seltenen Rebsorten, die nur auf dem Balkan zu finden sind, sehr spannend. Ich arbeite gerne mit Weinen aus Regionen, die Originalität und den Charakter der Traube, des Bodens und des Klimas ausdrücken.

Was braucht es Ihrer Meinung nach, um ein guter Sommelier zu sein?

Zuerst einmal verlässliches Fachwissen über Wein. Aber Wissen allein reicht natürlich nicht aus. Man muss gut ausgebildet sein, sich aber auch mit anderen Dingen des Lebens auskennen und höfliche Umgangsformen pflegen. Körperliche Belastbarkeit ist eine weitere wichtige Voraussetzung, denn der Beruf des Sommeliers kann sehr anstrengend sein. Stilsicherheit sowie gepflegtes Äußeres gehören auch dazu. Man sollte sich an neue Kreation heranwagen und kreative kulinarische Kombinationen ausprobieren. Weltweit Weine auszukundschaften und seine Weinkarte dementsprechend zu gestalten zeichnen einen guten Sommelier ebenso aus wie der Wunsch, den Gästen immer andere und neue Erlebnisse zu breiten.

Wird der Beruf des Sommeliers unterschätzt bzw. zu wenig gewürdigt?

Während der vergangenen 15 Jahre haben wir den Beruf des Sommeliers in Serbien sehr vorangebracht. Viel mehr Menschen nehmen im ganzen Land an Sommelier-Kursen teil und in Restaurants arbeiten echte Weinkenner. Dennoch ist es eine Ausnahme geblieben, dass ein Sommelier in einem Restaurant eine Festanstellung hat. Zwar deutlich mehr als noch vor zehn Jahren, aber immer noch nicht genug! In der Regel sind diese Leute sowohl Sommelier als auch Kellner.

Wir müssen den Beruf weiter fördern, sodass Restaurantbetreiber erkennen, dass Sommeliers genauso unerlässlich sind wie Kellner oder Barkeeper. Diejenigen, die bereits heute als Sommeliers angestellt sind, werden jedoch sehr wohl geschätzt.

Wann und wo haben Sie Ihre Leidenschaft für Wein entdeckt?

Vielleicht habe ich diese Leidenschaft seit meiner Geburt. Ich wurde in einer Weinregion geboren und meiner Familie gehörte ein kleiner Weingarten und wir stellten jedes Jahr ein wenig Wein her. Aber so richtig angefangen hat es während ich Weinbau studierte und Sommelier-Kurse belegte. Dort habe ich den wahren Zauber der Welt des Weines entdeckt. Mir war sofort klar, dass das meine Berufung war. In meiner Anfangszeit war es nur mein Hobby, aber mit der Zeit tauchte ich tiefer in diese Welt ein und besuchte zunehmend Weinverkostungen und Workshops. Das Hobby verselbstständigte sich also zusehends.

2008 gewann ich die serbische Sommeliermeisterschaft und mein Leben veränderte sich über Nacht. Alles drehte sich um Wein. Ich war die erste Frau, die diesen Wettbewerb gewann und das hat mir sehr viel Aufmerksamkeit beschert. Ich bekam lauter Einladungen von Winzern, Restaurants und Messen, ebenso Anfragen aus der Wirtschaft. Manchmal habe ich das Gefühl, dass dieser Beruf eher mich ausgesucht hat, als ich den Beruf.

Jetzt, nach zehn Jahren im Weingeschäft, würde ich um Nichts in der Welt tauschen. Es ist ein harter, aber wunderbarer Beruf.

Wer ist Ihr großes Vorbild in der Welt der Weine und Sommeliers?

Mein Vorbild war Enrico Bernado. Als ich mich auf die Teilnahmen an der Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft vorbereitete, habe ich mir wieder und wieder Enricos Wettkampfvideos von seinem Sieg bei der Weltmeisterschaft angesehen. Ich glaube, ich habe jede einzelne Szene mindestens tausend Mal gesehen und vor dem Spiegel geübt.

Wie gehen Sie vor, um den perfekten Wein (oder das perfekte Getränk) für ein Gericht auszuwählen?

Neben den grundlegenden Regeln für die Kombination von Essen und Wein versuche ich immer auch das Terroir einfließen zu lassen. Aber grundsätzlich kombiniere ich lokales Essen mit lokalen Weinen.

Einmal habe ich mit einer Kombination anhand der Farben experimentiert und Sie können mir glauben, dass auch das seine Berechtigung hat. Verbindungen sind auch in der Temperatur des Essens und dem Alkoholgehalt des Weines zu finden.

In welcher Weinregion würden Sie jedem einen Besuch empfehlen und warum?

In Serbien natürlich. Wir haben jedem Weinliebhaber, aber auch Profis eine große Vielfalt zu bieten. Interessante lokale Rebvarianten, verschiedene Weinregionen und, worauf ich besonders stolz bin, tolle Weine junger Winzer.

Um welchen Wein zu probieren würden Sie ein großes Opfer bringen?

Das ist eine wirklich merkwürdige Frage. Alles, was ich probieren möchte, findet auch seinen Weg zu mir. Ganz ohne Opfer.

Was ist Ihre Lieblingserinnerung an Ihre Ausbildung?

Ich habe nie eine formale Gastronomieausbildung absolviert, sondern habe eine Hochschule für Weinbau besucht. Allerdings erinnere ich mich, dass ich für die Sommelier-Kurse wie verrückt gelernt habe. Mit dem Wein war es Liebe auf den ersten Blick. Ich bin jeden Tag nach dem Unterricht in Weinhandlungen gepilgert, um Weine aus bestimmten Regionen zu kaufen. Dafür habe ich mein ganzes Geld ausgegeben und war nach kurzer Zeit pleite… Aber es hat sich schnell bezahlt gemacht. Als ich zum ersten Mal bei einer Blindverkostung Sorte und Region erkannte, war ich überglücklich.

Eine kulinarische Erfahrung, die jeder einmal gemacht haben sollte – abgesehen von einem Essen in Ihrem Restaurant?

Man muss gar keine Erfahrung gemacht haben. Ein offener Geist genügt vollkommen.

Originalbeitrag in Englisch

Aristide Spies Paz Levinson

Ähnliche Beiträge

Lotte Wolf

Sommeliers

Lotte Wolf

Vasos Manoli

Sommeliers

Vasos Manoli

Beata Vlnkova

Sommeliers

Beata Vlnkova

Sommelier-Union Deutschland e.V.

Die Sommelier­-Union Deutschland e.V. ist Deutschlands führende Interessenvertretung für Weinprofis. Wir vermitteln Wissen, Kompetenz und Freude bei Events, Weinreisen, Verkostungen und im College.

SCHNELLE LINKS

  • Presse
  • Kontakt
  • Impressum
  • Eventkalender
  • Mitglied werden
  • Newsletter abonnieren

Adresse

Sommelier­-Union Deutschland e.V.
Geschäftsstelle
Friedenstr. 48a
63743 Aschaffenburg
T: 0 60 28­ – 99 56 500

SOCIAL

English

Basic information in English

© Sommelier-Union Deutschland e.V. 2018