Interview mit Torsten Junker
Torsten, der Wettbewerb rückt näher – wie schläfst Du?
Noch gut. Bei mir ist es meistens so, dass ich erst einen Tag bevor es losgeht unruhig werde und nicht mehr ganz so gut schlafen kann.
Wie bereitest Du Dich vor?
Zurzeit lerne ich viel Theorie, besonders das, was ich Freakzeug nenne – Länder wie die Ukraine, Georgien, Thailand oder Myanmar. Also alles, was man normalerweise nicht auf dem Schirm hat. Außerdem mache ich hier und da eine kleine Blindverkostung. Aber alles dosiert, bloß nicht zu viel, sonst mache ich mich noch verrückt, wenn es mal nicht so gut läuft.
Kennst Du Deine Konkurrenz?
Nicht alle, aber den einen oder anderen habe ich schon bei Wettbewerben getroffen und wir kommen gut miteinander aus. Es ist auf jeden Fall ein enorm starkes Teilnehmerfeld und ich weiß, wie schwierig das wird.
Wo siehst Du Deine Stärke?
Bei der Arbeit am Gast, das Servieren von Schaum- oder Rotwein kann ich am besten und mache ich am liebsten. Die Theorie, muss ich ganz ehrlich gestehen, ist nicht so ganz mein Ding.
Du fährst ja nach Wien, weil Du 2015 die Trophy der Sommelier-Union gewonnen hast. Was hat der Sieg damals für Dich bedeutet?
Hier im Hamburger Raum habe ich dadurch auf jeden Fall einige Aufmerksamkeit bekommen. Das hat schon hier und da ein Tor geöffnet, ich habe Verkostungen moderiert oder im einen oder anderen Weinmagazin mal ein Statement abgegeben.
Was wäre denn in Wien für Dich ein Erfolg?
Der olympische Gedanke allein ist mir ein bisschen zu wenig – ich will auf jeden Fall das Halbfinale erreichen. Aber ich weiß, wie schwierig das wird. Denn meine beiden Vorgänger, Markus Berlinghof und Thomas Sommer sind zwei richtig gute Leute, und die haben es nicht geschafft.
Was ist Deine Methode, um vor so vielen Zuschauern konzentriert zu bleiben?
Das fällt mir ehrlich gesagt nicht schwer, denn die Zuschauer bekomme ich gar nicht mehr mit. Sobald es losgeht, bin ich so konzentriert und fokussiert, da blende ich alles andere aus. Außerdem habe ich schon in der Schule viel Theater gespielt und habe ein bisschen Erfahrung damit, den „Hampelmann“ zu machen.
Torsten, alles Gute für die EM und wenn sie vorbei ist, unterhalten wir uns wieder.